UNIQLO|LifeWear magazine|Kurta: Kleidung aus Indien (2024)

Kurta: Die Evolution eines traditionellen Kleidungsstücks

Reihen voller Nähmaschinen und das Geräusch von arbeitenden Nadeln erfüllen den Raum. In der Stadt Gurugram, nicht weit von der Hauptstadt Neu Delhi, befindet sich Orient Fashion, eine Nähfabrik in der über 5000 Mitarbeiter Kleidung einiger der beliebtesten Marken der Welt produzieren. Das Wort Fabrik wird schnell mit einem unpersönlichen Bild assoziiert, aber diese hier ist anders. Die farbenfrohen Saris und Kurtas der Frauen, die etwa die Hälfte des Raums ausfüllen, bringen den Raum zum Strahlen und alle sind hochmotiviert an der Arbeit. Wir haben ein paar junge Frauen während ihrer Pause gefragt, „Was denkt ihr über diese Kurta, die ihr (für UNIQLO) herstellt?„ Sie haben geantwortet: „Das Design spricht uns sehr an. Ich würde sie auf jeden Fall zum Ausgehen an einem freien Tag tragen.“ Solche Aussagen haben wir wieder und wieder gehört.

Die Kurta, die Rina Singh für uns designt hat, ist so modern, dass man sie leicht für ein Kleid halten könnte, wenn man nicht wüsste, dass sie aus Indien kommt. Wenn die Frauen sagen, dass sie die Kurta „an einem freien Tag“ tragen würden, zeigt das, wie sehr sich Traditionen und „traditionelle Kleidung“ ändern können.

„Die ursprüngliche Kurta war eine Art Tunika mit schmalem Stehkragen, einer Frontleiste und Schlitzen an den Seiten und einem passenden Unterteil“, erklärt Rina. „Die Kurta kam ursprünglich aus Afghanistan nach Indien und wurde damals ausschließlich von Männern getragen. Heute hingegen tragen Männer die Kurta nur noch zu besonderen Anlässen. Im Gegensatz dazu tragen Frauen die Kurta heute im Alltag. Sie ist sehr beliebt.“ Es ist genau so wie Rina sagt, wenn man sich in der Stadt umsieht, tragen deutlich mehr Frauen eine Kurta statt eines Saris. Jahrelang galt der Sari bei Frauen als Synonym für traditionelle Alltagsbekleidung. In wie weit hat sich ihre Meinung bezüglich Alltagskleidung geändert? Laut Rina haben sich die Einstellungen in den 70er Jahren verändert. „Ähnlich wie in den USA konnten auch in Indien Frauen verantwortungsvollere Positionen bei der Arbeit bekommen. Für die Arbeit außerhalb des Hauses braucht man bequemere und einfachere Kleidung, die funktionaler ist als ein Sari. Ich war damals noch ein Kind, deswegen ist es nur eine Vermutung, aber ich denke, dass es ein ganz schönes Statement gewesein sein muss, dass Frauen plötzlich Kurta getragen haben, die zu dem Zeitpunkt eigentlich als klassische Bekleidung für Männer gesehen wurde.“

Durch feministischen Aktivismus wurde die Kurta von ihren Traditionen befreit. Die Geschichte dieses Kleidungsstücks hat gerade erst begonnen.

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1. 2. 4. Orient Fashion wurde 1984 gegründet und umfasst sechs Näheinrichtungen im Raum Neu Delhi. 3. Neben der schicken Passform und seidigen Textur sind die Kurtas dank pflegeleichtem Rayon-Polyester-Mix von Toray Industries faltenresistent, auch nach längerem Sitzen. Indien ist Vorreiter in Technologien für Handstickerei und maschineller Stickerei. Die Kurtas von UNIQLO wurden mit maschineller Stickerei hergestellt. 5. Näherinnen während ihrer Pause. Die Frauen tragen während ihrer Arbeit traditionelle Kurtas und Saris, wie auf diesem Bild. An freien Tagen bevorzugen sie jedoch häufig moderne Kurtas mit Jeans.

UNIQLO|LifeWear magazine|Kurta: Kleidung aus Indien (3)

Detail

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  • (L) W’s Soft Cotton Twill Checked 3/4 Sleeve Kurta Tunic ¥2,990 *Not available in DE
  • (R) W’s Soft Cotton Twill 3/4 Sleeve Kurta Dress ¥3,990 *Not available in DE

1. Rina Singhs Studio in Gurugram. Rina trägt die Kurta, die sie für diese Kollektion entworfen hat. Die Kurta besteht aus satinierten Leinen, die speziell von UNIQLO entwickelt wurden. Leinen ist seit Langem ein beliebtes Material in Indien. Das Abflachen der Oberfläche sorgt für einen edlen Glanz. 2. Rinas erster Entwurf für die UNIQLO Kurta-Kollektion, der in einem frühen Stadium des Designprozesses enstand. 3. Diese modernen Muster sind von Motiven des Blockdrucks und Kalamkari (Textilien, die mit natürlichen Färbungen im Blockdruckstil bedruckt wurden) inspiriert. Bei dem Blumenmuster wurden Motive verwendet, die Rina handgemalt hat.

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  • (L)
    W’s Premium Linen 3/4 Sleeve Kurta Tunic ¥4,990 *Not available in DE
    W’s Easy Care Rayon Wide Ankle Pants ¥1,990 *Not available in DE
    Soft cotton twill stole ¥1,500 *Not available in DE
  • (R)
    (R) W’s Premium Linen 3/4 Sleeve Kurta Dress ¥4,990 *Not available in DE
    W’s Easy Care Rayon Wide Ankle Pants ¥1,990 *Not available in DE

Durch UNIQLO wird die Kurta global bekannt

„Bei traditionell indischer Kleidung wird das Material fast vollständig genutzt“, sagt Rina. „Anders als bei europäischer Kleidung muss nur sehr wenig geschnitten werden, was bedeutet, dass es nur wenig Stoffreste und Müll gibt. Man könnte sagen, dass das Design dadurch nachhaltiger ist.“ Die geringe Anzahl an Nähten lässt die Kurta einfach wirken. Um den Stil besonderer zu machen, wird sie häufig mit einem Sari und einer losen Stola um den Hals kombiniert für einen vielfältigen Look. Man muss sagen, dass viele indische Frauen den sanften Effekt durch die Falten des Materials mögen. Man kann anhand der Models auf dem Bild sehen, wie viel Sorgfalt und Mühe in der richtigen Positionierung der Stola liegt.

„Indien wurde in der Vergangenheit oft von anderen Nationen kontrolliert. Um trotzdem die eigene Identität zu wahren, haben die Leute eine ausgeprägte Web- und Nähtradition entwickelt. Das Tragegefühl und die Passform unserer Bekleidung sind sehr bedeutungsvoll. Wir drücken dadurch unsere Originalität aus. Aus diesem Grund habe ich mit UNIQLO zuerst über die Auswahl der richtigen Textilien gesprochen, als wir anfingen, die Kurta-Kollektion zu entwerfen.“

So hat die Kooperation begonnen. Nach einigen Versuchen hat UNIQLO die richtige Technologie gefunden, um Textilien zu produzieren, die besonders weich und gleichzeitig strapazierfähig sind und so bisher noch nie für Kurtas verwendet wurden.

„Traditionelle Kurtas haben Schlitze an den Seiten für eine angenehme Passform und mehr Bewegungsfreiheit beim Gehen oder Sitzen auf dem Boden. Aber durch eine längere Passform und die Nutzung von dehnbarem Material von UNIQLO, konnten wir eine Kurta kreieren, in der man sich auch ohne Schlitze leicht bewegen kann.“ Wenn der funktionale Aspekt der Kurta durch fortschrittliche Technologien erhalten bleibt, kann auf die Schlitze und Leiste verzichtet werden, auch wenn sie charakteristisch für das Kleidungsstück sind. Dennoch sagt Rina, dass es ein Merkmal der Kurta gibt, das nicht verändert werden sollte: die Länge. „Indem man die Kurta mit Jeans oder anderen Hosen kombiniert, kann man viele verschiedene Styles kreieren, aber in Indien ist es noch nicht verbreitet, dass Frauen ihre Beine zeigen. Während diese Kurta in erster Linie als Oberteil entwickelt wurde, wollten wir gleichzeitig sicherstellen, dass sie lang genug ist, dass Frauen in anderen Ländern sie als Kleid tragen können. Für mich war der Design-Prozess der Kurta- Kollektion eine Reise durch die Traditionen. Wir haben eine Kurta entworfen, die als Brücke zwischen Indien und der Welt dienen kann.“

Store Opening

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①UNIQLO Ambience Mall Vasant Kunj
No. 2, Nelson Mandela Marg, Vasant Kunj, New Delhi

UNIQLO INDIEN

UNIQLO kommt nach Indien. Ab diesem Herbst werden wir drei Stores in drei der größten Shopping Malls in Gurugram und Neu Delhi, dem Modezentrum Indiens, eröffnen. Die Auswahl wird UNIQLOs Standardkollektion sowie die Kurta Kollektion umfassen.

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②UNIQLO DLF Place Saket
DLF Place Sacket, Saket District Center, New Delhi

③UNIQLO DLF Cyber Hub
DLF CyberHub, DLF Phase 2, Gurugram, Haryana

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