Test Sony KD-32W800
Der Sony KD-32W800 bietet – trotz kleiner Maße – viele Zusatzfunktionen.
Foto: Sony
Uhr
Christoph de Leuw
Robin Smans
Smart-TVs müssen nicht riesengroß sein. Der Sony KD-32W800 ist ein Android-Fernseher mit 80-Zentimeter-Bild. Wie gut der ist, klärt COMPUTER BILD im Test.
Testfazit
Testnote
2,8
befriedigend
Der Sony KD-32W800 punktet mit einer großen Auswahl an Apps und Streaming-Diensten. Sie lassen sich dank der einfachen Handhabung und guter Fernbedienung unkompliziert aufrufen. Die Bildqualität geht mit natürlicher Farbabstimmung in Ordnung, auch wenn die Kontraste flau sind. Der Ton ist allerdings mit schwachen Bässen und Höhen nur mäßig.
Pro
- Gute Farbwiedergabe
- USB-Aufnahmefunktion
- Alle wichtigen Streaming-Apps dank Android
Kontra
- Schwacher Bildkontrast
- Android etwas langsam
Inhaltsverzeichnis
- Große Streamingauswahl
- Der Ton macht die Musik
- Flauer Kontrast
- Fixe Bedienung
- Sony KD-32W800: Test-Fazit
Die Hersteller rücken gerne Fernseher mit Riesen-Bildschirmen ins Rampenlicht, dennoch erfreuen sich
32-Zoll-Modelleweiterhin großer Beliebtheit. Dank ihrer schlanken Abmessungen sorgen sie beispielsweise als Zweitgerät im Schlafzimmer für gute Unterhaltung. Dass sie trotz einer vergleichsweise geringen Bildschirmdiagonale von 80 Zentimetern einiges draufhaben, will
Sonymit dem smarten KD-32W800 beweisen.
Die besten Fernseher mit 32 Zoll (81 cm)
Große Streaming-Auswahl
Bislang ließ der japanische Konzern – wie andere Hersteller – kleine und günstige Fernseher mit veralteten Betriebssystemen laufen, die nur sehr eingeschränkt smart sind. Neben YouTube und vielleicht
Netflixgibt es da wenig zu streamen. Der neue W800 läuft auf dem Android-TV-Betriebssystem. Größere Sony-Fernseher verfügen über
Google TV, wesentlicher Unterschied ist der Startbildschirm: Da sind Menü-Tabs wie "Für dich", "Filme" und "Serien" mit Empfehlungen hinzugekommen. Android TV dagegen sortiert die Empfehlungen in sogenannten Kanälen weiter unten auf dem Startbildschirm – Geschmacksache. Beim W800 sind alle wichtigen Streaming-Dienste verfügbar, etwa
Amazon Prime, Netflix und
Disney Plus. Um durch die breite Auswahl an Filmen und Serien zu stöbern, darf eine Internetverbindung natürlich nicht fehlen. Sie ist mithilfe des Netzwerkanschlusses oder per WLAN schnell hergestellt. Das Arbeitstempo des Fernsehers ist eher gemächlich, bis zum Start eines Streams vergeht die eine oder andere Gedenksekunde.
Zwei USB-Schnittstellen erlauben es, etwa Urlaubsfotos und -videos wiederzugeben. Sogar TV-Aufnahmen sind über den Anschluss möglich, das ist in dieser Preisklasse nicht selbstverständlich. Nur zwischenzeitliches Pausieren einer laufenden Sendung mittels Time-Shift-Funktion gibt es beim Sony-TV nicht. Wer lieber
Videospielezockt oder einen Film aus der heimischen Sammlung schaut, schließt Konsolen und
Blu-ray-Playerüber drei HDMI-Eingänge an. Konkurrenten bieten da zum Teil nur zwei Schnittstellen. Kleines Manko: Ein AV-Eingang, etwa für ältere Konsolen, ist nicht an Bord.
Großzügig gibt sich Sony bei den Ton-Ausgängen. So lassen sich beispielsweise Soundbars mittels optischem Digital-Audiokabel koppeln. Alternativ ist einer der HDMI-Anschlüsse als Audio-Ausgang nutzbar (ARC, Audio Return Channel), da klappt die Lautstärke-Einstellung mit der
TV-Fernbedienung. Allerdings ist vor dem Sony mit seinen stummeligen Füßen kein Platz für Soundbars, bei Bedarf muss dafür also ein Regalfach darunter frei sein. Für
Kopfhörergibt es einen Ausgang, die lassen sich per Bluetooth verbinden. Die eingebauten Lautsprecher des Fernsehers überzeugten nur mäßig. So sind Bässe und Höhen kaum vorhanden, dazwischen ist der Klang verfärbt.
Das Bild des 32-Zöllers punktet mit natürlichen Farben. Blickt man in die Gesichter von Darstellern, will man ihnen also weder
Bluthochdrucknoch Unterzuckerung attestieren. Der Kontrast ist jedoch etwas flau. So fehlen den dunkelsten Bereichen tiefe Schwarztöne. Den Eindruck bestätigt der Labor-Test mit einem Kontrastverhältnis von 550:1. Inhalte in HDR (High Dynamic Range) spielt das Gerät ab, einen höheren Kontrastumfang und mehr Farben gibt der Bildschirm damit allerdings nicht wieder – bei günstigen Fernsehern ist das üblich, der Sony lässt zum Teil dunkle Bildbereiche im Grau verschwinden. Das spiegeln auch die Messwerte wider. Für den Aha-Effekt von HDR wäre ein Kontrast ab etwa 5000:1 erforderlich. Außerdem sollten von den HDR-Farben mehr als 90 Prozent – statt nur 78 Prozent wie beim Sony – darstellbar sein. Die maximale Helligkeit liegt mit 222 Candela pro Quadratmeter im üblichen Bereich dieser Klasse. Der Betrachtungswinkel ist eher klein, Zuschauerinnen und Zuschauer sollten es sich in direkter Linie zum Fernseher gemütlich machen. Um alles aus dem Gerät herauszuholen, empfiehlt die Redaktion den Bildmodus "Film" mit aufgedrehter Bildhelligkeit ("Beleuchtungsstärke 64") und auf 50 reduzierter Farbsättigung.
Unnötige Knöpfe haben auf der zugehörigen Fernbedienung keinen Platz. So überzeugt sie durch eine simple Handhabung und deutliche Beschriftung. Fummelig wird es höchstens beim Filmabend in abgedunkelter Kinoatmosphäre, beleuchtet sind die Tasten nämlich nicht. Großen Streaming-Portalen wie Amazon Prime und Disney Plus spendiert Sony eigene Tasten. Selbst Bedienungsmuffel gelangen dadurch im Handumdrehen zu ihren Lieblingsserien und -filmen. Auch über das Home-Menü gelingt der Zugriff einfach, eigene App-Favoriten lassen sich direkt in der ersten Reihe platzieren. Die integrierte Sprachsteuerung hilft etwa bei der Suche nach Netflix-Inhalten und TV-Sendern. Eine Bedienungsanleitung gibt es in gedruckter Form als Kurzversion. Die kompletten Instruktionen finden sich im Menü, das etwas unübersichtlich ausfällt. Grundeinstellungen ändern Nutzerinnen und Nutzer im Schnellmenü hingegen leicht.
Sony KD-32W800: Test-Fazit
Der Sony KD-32W800 punktet mit einer großen Auswahl an Apps und Streaming-Diensten. Sie lassen sich dank der einfachen Handhabung und guter Fernbedienung unkompliziert aufrufen. Die Bildqualität geht mit natürlicher Farbabstimmung in Ordnung, auch wenn die Kontraste flau sind. Der Ton ist mit schwachen Bässen und Höhen ist nur mäßig, doch da bieten auch Konkurrenten nur selten mehr.